Staatliches Cashback fördert den sinnlosen Konsum

Tipps um weniger zu konsumieren

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Konsum glücklich macht. Aber nur kurzfristig – deshalb konsumieren und kaufen wir mehr und immer wieder, auch wenn wir nichts brauchen. Das verdanken wir den vielen bekannten und verborgenen VerführerInnen, die überall lauern, um die Gewinne zu steigern. Besonders in Zeiten der wirtschaftlichen Depression wäre eine gute Impfung gegen sinnlosen Konsum notwendig. Führte diese zur Immunisierung wäre dies auch ein großer Beitrag zur Schonung der Umwelt und der Brieftasche. Da die Weltgesundheitsorganisation derzeit anderes zu tun hat, bleibt uns nur die Einsicht, dass wir nicht Kaufen sollten um zu besitzen, sondern was notwendig ist. Und die Wissenschaft steht an unserer Seite: Mit weniger Dingen fühlen wir uns längerfristig besser.

Deshalb ist auch beim neuen staatlichen Cashback für elektronische Zahlungen gut aufzupassen. Auch eine Chance für angemessenen Datenschutz scheint wieder ein Mal versäumt worden zu sein. Es mag wohl ein (kleiner) Beitrag zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung und auch des Schutzes der KassiererInnen angesichts der Corona-Pandemie sein, doch erscheinen uns Zahlungen mit der Bankkarte weniger real, weil wir nicht sehen, wie unser Geld den Besitzer wechselt. Wir sind deshalb bei der Kartenzahlung bereit, mehr Geld auszugeben, als wenn wir bar bezahlen. Deshalb schaut euch bei elektronischen Zahlungen die aufleuchtenden Beträge auf dem Display der Kassen genau an. Wer beim Shoppen mit Bargeld bezahlt tut sich leichter den Überblick über die Ausgaben zu behalten.

Auch diese weiteren Tipps können gegen sinnlosen Konsum helfen:

  • nur dann zum Einkaufen gehen, wenn wir wirklich was brauchen. Was wir brauchen sollte auf einer Liste aufgeschrieben werden. Auch beim Online-Kauf. Darauf achten, nicht von der Liste abzuweichen. Siehst du etwas was man „brauchen“ könnte, kommt es auf die Wunschliste (siehe weiter unten). So vermeidest du Fehl- oder Impulskäufe.
  • Wir sind ziemlich schlecht darin, Prognosen für künftige Glücksgefühle zu stellen und neigen daher dazu, manche Anschaffungen zu überschätzen. Mit dieser neuen Jeans würdest du dich endlich so richtig selbstbewusst fühlen? Es kann helfen, sich detailliert vorzustellen, wie es wäre, bestimmte Dinge zu besitzen. So findest du heraus, ob du sie tatsächlich brauchst. Hast du andere Klamotten, die zu dieser Jeans passen? Fühlt sich das Material gut an oder kneift sie irgendwo? Geh beim Einkaufen keinen Kompromiss ein und kaufe nur, was dich vollständig überzeugt.
  • „Nur noch zwei auf Lager“ – das Gefühl, eine gute Gelegenheit zu verpassen, empfinden wir als unangenehm und wollen es daher selbstverständlich vermeiden. Wir kaufen deshalb schneller, wenn uns der Verkäufer bzw. der Online-Shop erklärt, von einem bestimmten Produkt sei nur noch wenig vorhanden. Das gleiche gilt für limitierte Produktserien, einmalige Rabatte oder Angebote, die auf einen kurzen Zeitraum begrenzt sind. Mach dir bei solchen Angeboten bewusst, dass es diese Verkaufstricks gibt und überlege dir dann, ob du das Produkt wirklich brauchst, ob du dich gerade dazu gedrängt fühlst es zu kaufen und was wohl geschehen würde, wenn es das Produkt dann wirklich nicht mehr gäbe. Wahrscheinlich nichts, oder?
  • Forscher haben herausgefunden, dass uns Produkte aus dem Laden nur kurzfristig glücklich machen. Materielle Dinge langweilen uns schnell, sie gehen in unseren Besitz über und sind dann eben da. Das Glücksgefühl, dass sie beim Kauf erzeugt haben, kommt meist nicht wieder auf. Längerfristig glücklich dagegen machen uns schöne Erlebnisse (z.B. Urlaub, ein Konzert, Hobby, ein Tanzkurs, usw.).
  • Wenn du etwas siehst, das dir gefällt und das du gerne haben würdest, greif nicht sofort zu, sondern lass dir Zeit. Auch so vermeidest du unnötige Käufe. Leg dir stattdessen eine Wunschliste an, auf der du alles notierst, was du interessant findest. Die Liste kannst du dann regelmäßig ergänzen und bearbeiten. Du wirst sehen, oft gibt es Dinge, die du nach ein paar Tagen wieder von der Liste streichst. Dann ist der erste Kaufimpuls überwunden und du kannst rationaler entscheiden.
  • Willst du dann wirklich etwas kaufen, versuche dich für umwelt- und sozialverträglich hergestellte Produkte zu entscheiden. Nachhaltig hergestellte Produkte stammen seltener aus Massenproduktion, sie kosten dadurch etwas mehr. Die Rohmaterialien der Produkte sind oft hochwertiger als die von konventionellen und daher robuster und langlebiger. Von nachhaltigen Produkten hast du länger etwas. 
16. Dez. 2020