Wasserfilterkannen – nützliches Küchengerät oder sinnloses Gadget?

Obwohl Südtiroler Leitungswasser bekannt dafür ist, bedenkenlos trinkbar zu sein, greifen doch einige Haushalte lieber auf abgefiltertes Wasser oder auf Flaschenwasser zurück. Um das Leitungswasser zu filtern verwendet man meist praktische Karaffen mit integriertem Filter. Laut Herstellern sollen dadurch Mineralien und Chlor entfernt und der Wasserhärtegrad reduziert werden.

Die beliebtesten Filter sind Aktivkohlefilter und Ionenaustauschfilter aus Harz. Beide funktionieren auf verschiedene Art und Weise, wobei der Aktivkohlefilter auch nützliche Mineralien aus dem Wasser filtert. Jedoch entfernt keine der beiden Filterarten unerwünschte Keime aus dem Wasser.

Stiftung Warentest beweist, dass die gängigen Filterkaraffen nicht sonderlich gut funktionieren – im Gegenteil: nach der Filtration waren die getesteten Wasserproben mit mehr Keimen belastet als zuvor. Da die Filter, wenn sie länger nicht benutzt werden, trotzdem feucht bleiben, sind sie ein idealer Nährboden für Keime. Lässt man das Wasser zu lange in der Kanne stehen, können sich auch gefährliche Keime ansiedeln.

Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol, meint: „Wasserkaraffen sind meist nicht notwendig und somit überflüssig. Leitungswasser frisch aus dem Hahn ist häufig sicherer als solches aus einer Wasserfilterkaraffe und zudem unschlagbar günstig.“

Wer trotzdem eine Filterkaraffe verwendet, sollte auf folgendes achten:

·       Das gefilterte Wasser sollte innerhalb von 24 Stunden getrunken werden und auch sonst nicht zu lange in der Karaffe stehen.

·       Der Filter muss regelmäßig gereinigt und monatlich ausgetauscht werden.

·       Sollte die Karaffe für längere Zeit nicht gebraucht werden, so ist es am besten den Filter im Kühlschrank aufzubewahren.

Quellen:

https://www.test.de/Wasserfilter-im-Test-Gut-filtert-keiner-4840828-0/

https://www.consumer.bz.it/de/sind-wasserfilterkaraffen-sinnvoll

19. Okt. 2019