Wäsche waschen: helfen diese Hausmittelchen wirklich?

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Wie überall im Haushalt gibt es auch in Bezug auf das Wäsche waschen zahllose Tipps und Tricks, auf die die Großmutter seit Jahren schwört. Doch helfen diese Mittel wirklich?

Eines der bekanntesten Universal-Helferchen ist wohl der Essig. Er entfernt nicht nur lästige Kalkablagerungen, sondern soll auch für weiche Wäsche sorgen. Doch Essig enttäuscht im Test: bestenfalls löst er minimale Kalkrückstände aus den Textilien, schlimmstenfalls beschädigt er die Metall- oder Kunststoffteile der Waschmaschine.

Anstatt Essig als Weichspüler zu verwenden, sollte man die Wäsche vor dem Aufhängen kräftig durchschütteln und bestenfalls im Garten oder auf dem Balkon trocknen lassen. Falls man unbedingt den Weichspüler-Effekt haben möchte, so muss man trotz allem zu den handelsüblichen Weichspülern greifen. Die sind allerdings umweltschädigend und können bei empfindlichen Personen auch Allergien fördern, deshalb gilt: sparsam benutzen.

Backpulver soll bei weißer Wäsche, die leider nicht mehr ganz so weiß ist wie früher, als Bleichmittel hinzugegeben werden um wieder strahlend weiße Wäsche zu haben. Doch im Test von Stiftung Warentest hat sich gezeigt, dass Backpulver gar keine bleichende Wirkung hat.

Dass Backpulver bleichend wirkt kann einem Irrtum zugeschrieben werden: man verwechselt hier nämlich Natron (enthalten in Backsoda oder Backpulver) mit Natriumcarbonat (enthalten in Soda). Das flüssige oder in Pulverform erhältliche Soda hat tatsächlich eine bleichende Wirkung, wenn man es mit Wasser verdünnt und die Wäsche mehrere Stunden in dem Gemisch einweicht. Allerdings ist von dieser Methode abzuraten, wenn es sich um Woll- oder Seidentextilien handelt.

Vorbeugen kann man diesen unliebsamen Verfärbungen, indem man ein angemessenes Waschmittel verwendet und weiße Wäsche streng getrennt von jeglicher Buntwäsche wäscht. Bei modernen Waschmaschinen reichen Temperaturen wie 40-60°C für weiße Wäsche und 30-40°C für Buntwäsche übrigens völlig aus. Neuere Modelle haben oft auch eine „Öko“-Option, mit welcher der Waschgang zwar länger dauert, aber mit der man Energie spart.

Auch für Flecken gibt es unzählige Hausmittel, so soll Salz etwa Rotweinflecken verschwinden lassen und Parfüm soll Kugelschreiberflecken entfernen. Im Test erweist sich: Flecken lassen sich am effizientesten mit handelsüblicher Gallseife entfernen. Sollte die Seife nichts bringen, so gibt es auch Fleckenentferner. Diese sollte man bei farbigen Stoffen jedoch immer zuerst auf einem verdeckten Teil des Kleidungsstücks testen, weil diese Mittel oft Bleichflecken oder unschöne Verfärbungen hinterlassen können.

Quelle: Verbrauchertelegramm März/April 2015

04. März 2019