Planetary Health Diet – Rettung des Planeten und unserer Gesundheit mit einem neuen Speiseplan

Eine angemessene Ernährung ist eine mächtige, wenn nicht die mächtigste Waffe gegen Erkrankungen und ein zentrales Thema bei Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Doch viele sind verunsichert: Informationen und Meinungen über „gute“ Ernährung sind im Überfluss vorhanden. Auch die Wissenschaft hat viel zum Verständnis über die Verbindung zwischen Ernährung, Gesundheit und Umwelt beigetragen. Aber die wahre Wissenschaft wird unter einem Wirrwarr von unsachlichen oder sogar gesundheits- und umweltgefährdenden Informationen begraben – verursacht durch Pseudowissenschaft, Influencern, Modediäten, StarköchInnen und Propaganda der Nahrungsmittelindustrie.


Vor zwei Jahren haben 37 Forscherinnen und Forscher aus 16 Ländern die sogenannte „planetary health diet“, also eine Ernährung zum Wohle des Planeten und unserer Gesundheit, entworfen. Elf Millionen frühzeitige Tote könne die Diät so jährlich verhindern, sagen die ForscherInnen.

Im Wesentlichen stehen die Forderungen des Berichts im Einklang mit dem, was Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen aber auch die Weltgesundheitsorganisation seit Jahren sagen. Neuartig ist, Mensch und Umwelt zum gemeinsamen Maßstab zu machen.


Hinter dem Bericht steht die sogenannte EAT-Lancet-Kommission, die aus Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen besteht und gegründet wurde, um die wissenschaftliche Grundlage für eine Transformation des globalen Ernährungssystems zu schaffen. Neben der Fachzeitschrift Lancet sind das unabhängige Forschungsinstitut Stockholm Resilience Centre und die norwegische NGO EAT daran beteiligt.


Weniger tierisch, mehr pflanzlich


So sieht der Tagesplan der „Planetary Health Diet“ aus (die umweltverträgliche Spanne in Klammern):


1. Kohlenhydrate
Vollkorngetreide: 232g
Stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln, Maniok: 50g (0-100g)
Gemüse: 300g (200-600g)
Obst: 200g (100-300g)


2. Proteinquellen
Rind-, Lamm, oder Schweinefleisch: 14g (0-28g)
Geflügel: 29g (0-58g)
Eier: 13g (0-25g)
Fisch: 28g (0-100g)
Hülsenfrüchte: 75g (0-100g)
Nüsse: 50g (0-75g)
Milchprodukte (Vollmilch oder aus dieser Menge hergestellte Produkte): 250g (0-500g)


3. Fette
Ungesättigte Fette (Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Soja-, Erdnuss-, Traubenkernöl): 40g (20-80g)
Gesättigte Fette (Palmöl, Schmalz, Talg): 11,8g (0-11,8g)


4. Zugesetzter Zucker
Alle Süßungsmittel: 31g (0-31g)

Fazit des Verbraucherschutzvereins Robin


Immer mehr VerbraucherInnen wollen sich sowohl gesund als auch nachhaltig ernähren. Eine deutliche Einschränkung unseres Fleisch- und Milchproduktekonsums und eine geringere Gesamtkalorienzufuhr können hier einen wichtigen Beitrag zum Gesundheits-, Klima- und Umweltschutz leisten. Nicht zu viel einzukaufen und keine Lebensmittel zu verschwenden schont unseren Planeten ebenso wie der gelegentliche bewusste Verzicht auf unnötige Lebensmittel wie Süßigkeiten, Knabbereien oder alkoholische Getränke. Wesentlich ist auch woher Produkte kommen und unter welchen Umständen sie produziert wurden. Dies nicht nur beim Einkauf, sondern auch beim Essen außer Haus. Es gibt einige Schritte, die Konsumenten leicht unternehmen können: So ist beispielsweise der Kauf von frischen, regionalen, saisonalen und möglichst unverarbeiteten Produkten ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit. Aber danach wird es schwierig. Den KonsumentInnen sollte durch bessere Informationen (wie zum Beispiel Indikatoren zur Umweltbilanz) die Kaufentscheidung erleichtert werden.


Quelle:

https://eatforum.org/content/uploads/2019/01/EAT-Lancet_Commission_Summary_Report.pdf

 

28. Dez. 2020