Geschmeidige Hände: so finden sie die richtige Handcreme.

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Dass die Hand die Visitenkarte des Menschen ist, ist zwar ein altes Sprichwort, aber es enthält, wie die meisten Sprichwörter, ein Körnchen Wahrheit. Trockene, rissige Hände, die an den Knöcheln im Winter sogar bluten können, sind nicht nur unangenehm, sondern auch nicht sonderlich schön anzusehen.

Eine gute Handcreme kann Wunder wirken und muss nicht einmal viel kosten. Die Creme sollte schnell einziehen, sodass die Hände nicht ständig von einem unangenehmen Fettfilm überzogen sind, der unschöne Flecken auf Textilien und ähnlichem hinterlassen kann. Außerdem sollte sie genügend Feuchtigkeit spenden, eventuell auch Pigmentflecken leicht aufhellen und möglichst keinen unangenehmen Duft haben. Das alles kann man für sogar unter einem Euro pro 100 Milliliter in Drogerien finden.

Allerdings ist die Suche nach der richtigen Creme nicht ganz einfach. Viele Cremes enthalten umstrittene Inhaltsstoffe, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein oder sogar das Erbgut zu verändern.

ÖKO-TEST hat festgestellt, dass seit 2012 der Gebrauch von Propylparaben in der Kosmetikindustrie deutlich reduziert wurde. Aktuell ist der bedenkliche Stoff nur mehr in wenigen Handcremes zu finden.

Handcremes aus zertifizierter Naturkosmetik enthalten, laut ÖKO-TEST kaum Stoffe, die schädlich wirken können. Das liegt daran, dass zertifizierte Naturkosmetikhersteller sich dazu verpflichten, keine mineralölbasierten Rohstoffe zu verwenden. Diese Cremes sind, wie aber auch viele nicht zertifizierte Cremes, auf pflanzlichen Ölen und Fetten basiert.

Findet man auf der Liste von Inhaltsstoffen Paraffin, Paraffinum liquidum, Chlorphenesin oder PEG/PEG-Derivate, so sollte man die Creme nicht kaufen. Paraffine sind Erdölfette. PEG/PEG-Derivate können die Haut durchlässig für Fremdstoffe machen. Chlorphenesin steht in der Kritik, weil es ein Auslöser für Allergien sein könnte.

Ein weiterer umstrittener Inhaltsstoff von einigen Handcremes ist der Duftstoff „Lilial“ (Butylphenyl Methylpropional). In Naturkosmetikprodukten ist der Gebrauch von Lilial verboten. Lilial findet man allerdings in einer Reihe von Pflegeprodukten und auch Waschmitteln, denn es ist beliebt wegen seines angenehmen, frühlingshaften Duftes.

Was ist das Problem mit Lilial?

Der Stoff soll nicht nur allergieauslösend wirken, sondern auch fortpflanzungsgefährdend sein, wie eine BASF-Studie von 2006 bewies: die Aufnahme von Lilial führte bei weiblichen Ratten zu Totgeburten.

Seit 2012 wird außerdem diskutiert, ob Lilial als CMR2-Stoff kategorisiert werden sollte. CMR2 kennzeichnet Stoffe, die sich in Tierversuchen als krebserregend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsschädigend herausgestellt haben und bei denen das Risiko besteht, dass sie auf den Menschen gleich wirken könnten.

Vermeidet man also die Stoffe Paraben, Paraffin, Chlorophenesin, PEG/PEG-Derivate und Butylphenyl Methylpropional (Lilial), so kann man durchaus eine gute Handcreme finden.

Kleiner Tipp: das Märchen, dass ständiges Nachcremen oder häufige Verwendung von Cremes die Haut „süchtig“ machen kann, ist genau das: ein Märchen. Die Haut wird nämlich nicht schneller trocken, man empfindet sie nur so, weil man inzwischen das fettige Gefühl der Creme gewohnt ist.

Häufiges Waschen zerstört die Schutzschicht der Haut und kann zu Hautirritation und Rissen führen. Es ist allerdings ein Märchen, dass feuchtigkeitsspendende Handcremes "süchtig" machen.

 

https://www.test.de/Handcremes-im-Test-5400915-0/

https://www.fitforfun.de/tests/produkttest/ausprobiert/handcreme-handcremes-im-test_aid_10160.html

https://www.chip.de/artikel/Die-beste-Handcreme-Testsieger-bei-OeKO-TEST_148926687.html

22. März 2019