Ein Signal zum Schutz des Waldes

EU-Befragung und Unterschriftenaktion um die Entwaldung zu stoppen

 

Wir denken wenig darüber nach, und in einigen Fällen wissen wir es nicht einmal, aber jeden Tag landen sie in unseren Einkaufstaschen. Produkte – von Schokolade bis Fleisch (Soja im Tierfutter), von Shampoos bis Papier – durch die wertvolle Gebiete der biologischen Vielfalt wie die Wälder des Amazonas zerstört werden. Landwirtschaft ist mit Abstand der größte Treiber des Waldverlustes in den Tropen ist. Auf gigantisch großen Flächen werden Rohstoffe wie Palmöl, Soja und Kakao angebaut, die später kleingedruckt auf der Zutatenliste von zahlreichen Produkten des Alltags stehen und schwer zu vermeiden sind. Unser großer Vorteil? Wir haben es durch Etikettenlesen teilweise in der Hand und können durch einfache Taten im Alltag unseren Beitrag zum Regenwaldschutz leisten! Doch wir brauchen nicht drum herumreden: Die EU ist maßgeblich an der Zerstörung des Regenwalds beteiligt. Sie ist einer der größten Importeure von Produkten, wie Fleisch, Soja und Palmöl, für die die Wälder nachweislich abgeholzt und zerstört werden.

Was steht auf dem Spiel?

Wälder sind für unsere Gesundheit und die unseres Planeten unverzichtbar: Sie sind für uns Menschen sogar überlebenswichtig, denn sie produzieren die Luft, die wir atmen, filtern das Wasser, das wir trinken und sind das Zuhause für rund 2/3 aller bekannten Tier- und Pflanzenarten. Sie kühlen die Luft und absorbieren Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Kurz: Wir brauchen die Wälder und die Wälder brauchen uns! Allein zwischen 2000 und 2012 gingen etwa 9 Mio. Hektar Tropenwald weltweit verloren – das entspricht der Fläche Portugals – und das jedes Jahr! Rechnet man das um, verschwindet alle 2,5 Sekunden Tropenwald von der Größe eines Fußballfeldes!

EU-Befragung und #Together4Forests

Noch bis zum 10. Dezember findet online eine offizielle Bürgerbefragung der Europäischen Kommission statt. Damit wird die Meinung der Bürgerinnen und Bürger über potenzielle legislative und nicht legislative Maßnahmen eingeholt. Unlängst bestätigte die Europäische Kommission mit dem europäischen Grünen Deal, der EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030 und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“, dass sie entschlossen ist, 2021 Rechtsvorschriften und sonstige Maßnahmen vorzuschlagen, um das Inverkehrbringen in der EU von Erzeugnissen, die im Zusammenhang mit der Entwaldung und Waldschädigung stehen, zu verhindern oder auf ein Mindestmaß zu beschränken sowie Einfuhren und Wertschöpfungsketten von Erzeugnissen zu fördern, die aus umweltverträglicher Forstbewirtschaftung stammen.

Zusätzlich wird mit dem Aufruf #Together4Forests von 100 europäischen Organisationen der Zivilgesellschaft ein Gesetz gefordert, das die Einfuhr Regenwald schädlicher Produkte in die EU verhindert. Online kann man die entsprechende Unterschrift für die Aktion abgeben und der Forderung nach einer wirkungsvollen Gesetzgebung Nachdruck verleihen. Über 1 Million Unterschriften wurden bereits gesammelt.

Hier geht es zur EU-Konsultation:  

https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12137-Minimising-the-risk-of-deforestation-and-forest-degradation-associated-with-products-placed-on-the-EU-market/public-consultation

 

 

 

 

 

02. Dez. 2020