Bewegung: gut für Körper und Seele.

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Das lateinische Sprichwort „mens sana in corpore sano“ (zu Deutsch: ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper) hat durchaus etwas Wahres an sich. Ist der Körper gesund, so ist die Seele meistens besser dran als in einem überspannten, müden Körper. Studien zeigen beispielsweise, dass Joggen dieselben Wirkungen wie ein Antidepressivum haben kann.

 

Die Berichte der Laufgruppe des Münchner Bündnisses gegen Depression zeigen: jegliche Bewegung kann für Menschen mit Depressionen eine große Hürde darstellen. Ist diese Hürde einmal überwunden, so fühlt sich der Mensch gleich besser. Zum Krankheitsbild „Depression“ gehört, dass der Mensch sich energielos und körperlich erschöpft fühlt, Patienten benötigen oft individuelle Gespräche, um motiviert zu werden, an der Laufgruppe teilzunehmen.

Psycho- und Sporttherapeutin Viola Oertel, erklärt, dass der erste Schritt der schwerste ist. Hätten die Patienten aber erst einmal angefangen, so seien sie aber bald motiviert genug gewesen, um öfter mitzumachen. Die Gemeinschaft der Laufgruppe motiviert zusätzlich, wie die Psychotherapeutin berichtet. Da Menschen mit Depression sich häufig sozial isolieren, ermöglicht die Gruppe ihnen einen sozialen Austausch, und ein einfaches „Wo warst du letztes Mal?“ motiviert viele Teilnehmer dazu, kein Treffen zu verpassen.

Studien haben gezeigt, dass Sport im Allgemeinen, aber Laufen speziell, Stresshormone im Körper abbaut. Menschen mit Depressionen haben oft eine erhöhte Konzentration von Stresshormonen. Außerdem setzt Laufen Endorphine frei, die auch unter dem Namen „Glückshormone“ bekannt sind und die Stimmung aufhellen. Sport aktiviert das Belohnungssystem im Körper, welches ebenfalls Botenstoffe ausschüttet, die antidepressiv wirken.

Besonders Laufen ist gut geeignet, um mit Sport anzufangen, weil es so einfach ist. Man braucht nur ein Paar passende Schuhe. Aus der Haustür raus und drauflos joggen heißt es dann. Laufen ist eine natürliche Fortbewegungsart und ist deshalb nicht sonderlich schwer zu lernen.

Wichtig ist nur, sich nicht gleich sehr hohe Ziele zu stecken. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt fünfmal 30 Minuten gemäßigte Aktivität pro Woche. Anfangen könnte man auch mit Spaziergängen, schnellem Gehen oder einem Wechsel zwischen Gehen und Joggen. Hauptsache sich überwinden, anzufangen, das ist das Wichtigste.

Quelle:

Test 12/2018

04. Juni 2019